Schloßbergmuseum
25. Mai 2013 – 27. Okt 2013

Traum aus Stoff und Farbe

Traum aus Stoff und Farbe
Internationale historische Modeblätter aus der Sammlung des Schloßbergmuseum

Zum Ende des 18. Jahrhunderts erlangte das Bürgertum in Wirtschaft,
Kultur und Politik zunehmend an Einfluss und Macht. Mit der immensen
Kaufkraft, die damit einherging, entstand ein neuer Markt für Mode. Über
Zeitschriften oder Almanache wurden die neuesten Kreationen, die von
berühmten Kupferstechern wie Daniel Chodowiecki ausgeführt wurden,
direkt an die modebewusste „Endverbraucherin“ herangeführt: Für die Blätter,
die dem „Journal des Dames et de la Modes“, der „Leipziger Allgemeinen
Moden-Zeitung“ oder dem „Journal des Luxus und der Moden“ beilagen,
bürgerte sich der Ausdruck „Modekupfer“ ein, obwohl Kupferstiche mehr
und mehr dem Stahlstich und der Lithografie wichen.

Zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin wurden die Modeblätter als schwarz-weiße
Stahlstiche in Auflagen von bis zu 5000 Exemplaren gedruckt. Es oblag einem
schieren Heer unbekannter Coloristinnen, in mühevoller handwerklicher Kleinarbeit
Farben aufzutragen, um der künftigen Trägerin der vorgestellten Tages- und
Abendkleider, der Reise-, Ball- undPromenadengarderobe ein genaues und
farbgetreues Bild zu vermitteln, was in der bevorstehenden Saison „en vogue“
und „dernier cri“ sein würde. Noch heute lässt die Meisterschaft der farbenfroh
colorierten Blätter eine fast physische Wahrnehmung der dargestellten Stoffe zu.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts fanden in zunehmendem Maße auch Modeblätter
und Schnittmuster für Kinderbekleidung Eingang in die Damen-Journale. Selbst Moden
für den Karneval – eines wichtigen gesellschaftlichen Ereignisses! – ergänzten das
Angebotssortiment. Auflagenstarken Journalen wie der „Leipziger Allgemeinen
Moden-Zeitung“ war es zu danken, dass Mode und „haute Couture“ weite
Verbreitung finden konnten.

 

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