Karl Schmidt wurde 1884 in Rottluff (heute Chemnitz) geboren. Er ist Mitbegründer der Künstlergruppe Brücke und wichtiger Vertreter des Expressionismus in Deutschland. Nach langjährigen Initiativen und Vorplanungen wurde von der Stadt Chemnitz beschlossen, das ehemalige Elternhaus Karl Schmidt-Rottluffs an der Limbacher Straße 382 in ein Künstlerhaus umzugestalten. Zusammen mit der benachbarten Mühle, in der Karl Schmidt-Rottluff seine Kindheit verbrachte, wird das Haus zu einem weiteren Hotspot des Expressionismus in Chemnitz ausgebaut. Als ein »Ort des Aufbruchs« zählt das Karl Schmidt-Rottluff Haus zu den Interventionsflächen der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.
Die Kunstsammlungen Chemnitz sind mit der Konzeption der musealen Präsentation und dem zukünftigen Betrieb des denkmalsanierten Hauses beauftragt. Thematisiert werden nicht nur die Biografien des Künstlers und weiterer Brücke-Mitglieder, sondern auch die Geschichte des Ortes. Schmidt-Rottluff besuchte hier bis 1936 regelmäßig seine Mutter. In den schwierigen Kriegsjahren 1943 – 1946 lebte er für einige Zeit wieder in Rottluff, nachdem seine Berliner Wohnung ausgebombt worden war.
Die Kunstsammlungen Chemnitz entwickeln eine eigene Präsentation zusammen mit multimedialen Vermittlungsformaten. Die Basis der Exponate bilden zwei Sammlungen, die eigens für das Haus gestiftet wurden: die exquisite Sammlung kunsthandwerklicher Arbeiten von Karl Schmidt-Rottluff aus dem ehemaligen Besitz von Dr. Victor und Hedda Peters, die als Dauerleihgaben der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gezeigt wird, und eine Privatsammlung mit Gegenständen aus dem ehemaligen persönlichen Besitz des Künstlers. Ebenso werden in den Ausstellungsräumen Grafiken, Ölskizzen und temporäre Leihgaben gezeigt.
Ziel der Sanierung ist es, einen Ort zu schaffen, der nicht nur für Kunstinteressierte und Tourist:innen, sondern auch für die Bewohner:innen von Rottluff selbst einen belebten Treffpunkt bildet. Der Ort will Begegnungsmöglichkeiten schaffen. Auch Interventionen mit zeitgenössischer Kunst sind vorgesehen. Nicht zuletzt werden Veranstaltungen in Kooperation mit dem Förderverein Karl Schmidt-Rottluff Chemnitz e.V. geplant. Neben Eigenmitteln der Stadt flossen Fördermittel von Landesdenkmalschutz und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Chemnitz in die Sanierung.
Anlässlich des 140. Geburtstags von Karl Schmidt-Rottluff am 1. Dezember 2024 bieten die Kunstsammlungen Chemnitz von 11 – 16 Uhr erstmals eine öffentliche Besichtigung der Räumlichkeiten und Kurzführungen zur Ausstellungskonzeption an. Parallel lädt in der benachbarten Mühle der Förderverein Mitglieder und Gäste zu einer Feierlichkeit ein. Am 2. Dezember 2024 findet gemeinsam mit der Stiftung zu Ehren von Karl Schmidt-Rottluff Chemnitz, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Chemnitz ein Pressetermin vor Ort statt, in dem über die Einleitung des finalen Bauabschnittes informiert wird. Hierzu laden wir gesondert ein.
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