Schloßbergmuseum
30. Nov 2014 – 1. Feb 2015

Advent, Advent . . .

Advent, Advent . . .
Adventskalender aus hundert Jahren. Sammlung Katharina Metz

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 30. November 2014, 11 Uhr

Die in dieser Ausstellung präsentierten 120 Adventskalender aus hundert Jahren stammen aus der Sammlung Katharina Metz, welche insgesamt etwa 400 Kalender umfasst. Katharina Metz sammelt seit den 1980er Jahren diese kleinen Kunstwerke. Der älteste gezeigte Kalender ist aus dem Jahr 1908.

Advent (lat.) bedeutet Ankunft. Im christlichen Europa werden die Tage bis zum 24. Dezember als Adventszeit bezeichnet. Sie beginnt mit dem 1. Sonntag nach dem 26. November, der gleichzeitig der Beginn des neuen Kirchenjahres ist.

Als sich um 1850 das Weihnachtsfest neben dem kirchlichen Hochfest auch zu einem Fest in den Bürgerstuben mit Christbaum und Bescherung entwickelte, suchte man nach Wegen, den Kindern das Warten auf den Heiligen Abend zu verkürzen und der oft gestellten Frage „Wie lange dauert es noch bis Weihnachten?“ mit anschaulichen Mitteln zu entgegnen. Zunächst fertigten Mütter und Väter ihren ungeduldigen Kindern selbst Adventskalender: 24 kleine Gebäckstücke oder 24 Fähnchen an einem kleinen Baum oder in der einfachsten Form – 24 Kreidestriche an der Zimmertür.

Anfang des 20. Jahrhunderts griffen Verlage die Idee einer Zählhilfe für die Adventstage auf. Den ältesten gedruckten Adventskalender – eine Weihnachtsuhr für Kinder – veröffentlichte 1902 eine evangelische Buchhandlung in Hamburg. Diese Adventsuhren sind seit ihrem Auftauchen durch all die Jahrzehnte immer wieder neu gestaltet worden und zählen bis heute zum festen Repertoire vieler Gestalter-Generationen.

Als eigentlicher „Erfinder“ der Adventskalender gilt jedoch der Pfarrerssohn Gerhard Lang (1881–1974), Teilhaber des Verlages Reichhold & Lang in München. Er ersann 1903 den ersten Weihnachtskalender „Im Land des Christkinds“ und gewann Richard Ernst Kepler (1851–um 1930) als Zeichner für die Bilder. Der Erfolg dieses Kalenders, der bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts immer wieder aufgelegt wurde, ermutigte Gerhard Lang jährlich immer neue Kalender herauszubringen. Diese frühen Münchner Weihnachtskalender hatten in den ersten Jahren Abreißblätter zum Einkleben, später Scheiben zum Drehen oder Figuren zum Herausschieben. Erst in den 1920er Jahren setzten sich die heute vertrauten Kalender mit Türchen zum Öffnen durch.