Stadthistorische Dauerausstellung „Bildersaal Chemnitzer Geschichte“

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Der „Bildersaal Chemnitzer Geschichte“ zeigt im Großen Saal des Schloßbergmuseums an Hand ausgewählter Exponate aus den umfangreichen und vielgestaltigen Sammlungen die Geschichte der Stadt im Längsschnitt als ständige Ausstellung.

In ihrer Struktur spielt die Ausstellungsgestaltung mit zwei wesentlichen Facetten der Museumsgeschichte. Die Nischenarchitektur folgt dem Muster der Mönchszellen im Dormitorium des ehemaligen Benediktinerklosters. Die Wand- und Vitrinengestaltung schließlich erinnert an historische Kunst- und Wunderkammern: Sie sind Reminiszenz an die Schlossperiode. Nach der Säkularisierung im Gefolge der Reformation wurde das Kloster nicht nur zum wettinischen Schloss umgebaut; Herzog (später Kurfürst) Moritz von Sachsen wollte sogar die Sommerresidenz seines Hofes hierher nach Chemnitz verlegen. Weitere Zitate erinnern an die fast 150jährige Geschichte der Sammlungen; sie greifen behutsam Formenelemente historischer musealer Präsentationsformen auf.

Nukleus der historischen Darstellung sind die Sammlungen des Schloßbergmuseums. Die Vitrineninhalte sind bewusst als „Bilder“ inszeniert und geben den Gemälden und Grafiken der Ausstellung ihren Namen. Die Vitrinen zitieren eine Vielzahl an kunsthistorischen Motiven: So finden sich beim Blick in eine Gelehrtenstube aus der Zeit des Renaissance-Humanismus Anklänge an Albrecht Dürers „Hieronymus im Gehäus“ oder sind die mittelalterlichen Grabungsfunde aus Kloster und Chemnitzer Innenstadt im Stile der archäologischen Darstellungen im Spätwerk Giovanni Piranesis inszeniert.

Die Museumsexponate repräsentieren die Geschichte der Stadt Chemnitz und entwickeln das Narrativ einer „Tour d’Horizon“ durch fast 900 Jahre gewissermaßen aus sich selbst heraus: Zeitstrahlen und kurze Begleittexte geben dabei dem Besucher eine Handreichung zur Einordnung der Objekte aus den verschiedenen Sammlungsbeständen. Wer tiefer in die „Geschichte(n) hinter den Objekten“ eindringen möchte, kann den Gang durch die Ausstellung auch mit dem gedruckten Begleitbuch „Bilderbuch Chemnitzer Geschichte“ antreten; Nummerncodes, die die Beziehung zwischen Text und Exponat herstellen, erleichtern dem Besucher die Orientierung.

Neben den schönsten Objekten aus Malerei und Plastik, historischen Textilien, Schmuck, Mobiliar, Münzen, repräsentativem Ratssilber, Fotografie, Buchkunst, archäologischen Funden  oder Gebrauchsgegenständen des 12. – 20. Jahrhunderts zeigt die Ausstellung eine Vielzahl an Modellen zur baulichen Entwicklung von Kloster und Stadt: Besonders die drei großen Stadtmodelle zum mittelalterlichen Gemeinwesen, zur pulsierenden City der „Goldenen Zwanziger Jahre“ oder dem Bebauungsvorhaben der Karl-Marx-Städter Innenstadt von 1960 laden zu einem spannenden Gang durch die wechselvolle Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner ein.