Schloßbergmuseum
19. Mai 2020 – 4. Okt 2020

Sabine Kahane-Noll

Sabine Kahane-Noll, Blaue Hügel, 2016, Monotypie auf Papier, 41 x 26 cm, im Besitz der Künstlerin, Foto: Ilja Kogan, Chemnitz/Freiberg © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Sabine Kahane-Noll
Wüstenbilder

Seit 1997 nennt Sabine Kahane-Noll die Wüste Negev im Süden Israels ihr Zuhause. Auf ganz unterschiedliche Weise und in vielfältigen künstlerischen Techniken – Kaltnadel, Radierung, Kreide, Aquarell, Öl, Acryl und Pastell – setzt sie sich mit ihrem selbstgewählten Lebensumfeld künstlerisch auseinander. Die Suche nach einem alternativen Lebensstil ist bei Kahane-Noll verbunden mit einer tiefen Begeisterung für die Geschichte und die kulturelle Überlieferung der Antike, insbesondere des Alten Testaments. So ist die künstlerische Rezeption der biblischen Stätten zu einem Schwerpunkt ihres Schaffens geworden. Daneben steht das Bemühen, die spezifischen Gegebenheiten der Wüste als auf den ersten Blick zwar lebensfeindlichen, dann aber überraschend vitalen und faszinierenden Naturraum zu erfassen. Sabine Kahane-Nolls Bilder konfrontieren ihre Betrachter:innen mit sonnendurchglühten Geröll- und Steinhalden ebenso wie mit Palmenalleen oder den Stränden des Mittelmeers. Auf vielfältige Weise wird das immer tiefere Vordringen der Zivilisation in die weitgehend unerschlossene Region verdeutlicht, mit Autobahnen, Baustellen für neue Siedlungen und Industriegebieten. Die Künstlerin sieht darin keinen Widerspruch zur jahrtausendealten Geschichte des Landes – Veränderungen sind für sie stets Ausdruck des Neuen. Nicht zuletzt rückt Sabine Kahane-Noll die charakteristische Fauna der Region ins Blickfeld, indem sie Kamele, Luchse, Goldfüchse oder Stachelschweine zum Gegenstand ihrer Arbeiten wählt.

Sabine Kahane-Noll wurde in Berlin als Tochter des Grafikers und Buchkünstlers Werner Klemke und der Trickfilmzeichnerin Gertrud Stremlau geboren. Sie studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und nahm Unterricht bei Orest Werejski (Moskau), Jan Tschichold (Basel) und Li Ting-I (Berlin). Von 1980 bis 1983 war sie Meisterschülerin an der Akademie der Künste der DDR. Sabine Kahane-Noll arbeitete als Grafikerin und Illustratorin. Im Jahr 1984 reiste sie mit ihrem Ehemann Hans (Chaim) Noll und ihren beiden Kindern nach Westberlin aus. Ab 1991 lebte sie mit ihrer Familie in Rom und Sperlonga; 1995 erfolgte schließlich die Übersiedlung nach Israel. Nach Jahren völliger Zurückgezogenheit waren ab 2010 auch in Deutschland zahlreiche Ausstellungen von ihr zu sehen.

Die im Schloßbergmuseum präsentierten Arbeiten aus Sabine Kahane-Nolls jüngerer Schaffensperiode zwischen 2010 und 2019 dokumentieren Tradition und Wandel in einer Region, in der wichtige geistige Grundlagen der abendländischen Kultur geprägt wurden.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit den jüdischen Kulturvereinen Schalom und Beseder e. V.

Logo Shalom Deutsch-Israelisch-Jüdische Begegnungsstätte   Logo beseder Kultur Kunst Verein e.V.

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Wegbeschreibung

Galerie

Sabine Kahane-Noll, Blaue Hügel, 2016, Monotypie auf Papier, 41 x 26 cm, im Besitz der Künstlerin, Foto: Ilja Kogan, Chemnitz/Freiberg © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Sabine Kahane-Noll
Blaue Hügel, 2016
Sabine Kahane-Noll, Aufziehender Sandsturm, 2015, Acryl auf Leinwand, 37 x 38 cm, im Besitz der Künstlerin, Foto: Ilja Kogan, Chemnitz/Freiberg © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Sabine Kahane-Noll
Aufziehender Sandsturm, 2015
Sabine Kahane-Noll, Stadtrand verkabelt, 2018, Kaltnadel coloriert auf Leinwand, 41 x 26 cm, im Besitz der Künstlerin, Foto: Ilja Kogan, Chemnitz/Freiberg © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Sabine Kahane-Noll
Stadtrand verkabelt, 2018