4. Dezember 2022, 11:00 Uhr | Zwischen Avantgarde und Repression | Kunstsammlungen am Theaterplatz

Veranstaltung : Film und Gespräch im Kino Metropol

Vilém Reichmann, Bombardón (aus dem Zyklus Verwundete Stadt) / Bombardón (z cyklu Raněné město), 1946, Silbergelatineabzug auf Barytpapier, 40 × 29,5 cm, Mährische Galerie, Brünn / Moravská galerie v Brně © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Film und Lesung: Begleitend zu unserer Ausstellung Zwischen Avantgarde und Repression. Tschechische Fotografie 1948 – 1968 erwartet Sie am 4. Dezember 2022, um 11 Uhr eine Filmvorführung im Kino Metropol, die von einer Lesung aus den Tagebüchern des tschechischen Regisseurs begleitet wird.

Nach den klassischen Avantgarden in Paris um 1930 rückt mit einer Ausstellung über die tschechische Fotografie der Nachkriegszeit ein weiteres zentrales Kapitel der europäischen Fotogeschichte in den Blick. Im Mittelpunkt stehen fünf der bedeutendsten Positionen dieser Jahre: Josef Sudek, Vilém Reichmann, Emila Medková, Jan Svoboda und Josef Koudelka.

Medková und Reichmann verorten sich entschieden in der surrealistischen Tradition der Zwischenkriegszeit, wenn sie auf ihren Streifzügen durch Prag und Brno Zeugnisse einer, traumhaften Dimension unter der Alltagswirklichkeit entdecken. Svoboda indes gestaltet moderne, geometrisch abstrahierende Stillleben, während Sudek die verschiedenen Facetten der tschechischen Fotografie verbindet: sei es in den wie zufällig komponierten Stillleben oder in den magisch schwebenden Ansichten aus dem berühmten Garten des Architekten Otto Rothmayer. Koudelkas Dokumente der Niederschlagung des Prager Frühlings schließlich vergegenwärtigen die gesellschaftspolitischen Zusammenhänge dieser Jahre, die sich zumindest mittelbar in alle Fotografien eingeschrieben haben. Bei aller Unterschiedlichkeit ergeben sich so überraschende Parallelen, die neben der herausragenden künstlerischen Qualität der Leihgaben aus der Mährischen Galerie, Brno und dem Kunstgewebemuseum, Prag auf spezifische Merkmale der tschechischen Fotografie im Kontext der europäischen Nachkriegszeit schließen lassen.

Es läuft der Spielfilm Joseph Kilian (ČSSR 1963, 40 min., OmU, Regie: Pavel Juráček und Jan Schmidt). Im Anschluss folgt eine Lesung aus Pavel Juráčeks Tagebüchern. Diese erzählen, wie der tschechische Regisseur den Prager Frühling und seine Niederschlagung 1968 erlebte.
Mitwirkende der Veranstaltung sind Pavel Hájek, Ph.D. (Václav-Havel-Bibliothek, Prag) und die Übersetzerin Dr. Christina Frankenberg (Tschechisches Zentrum Berlin).
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum, Berlin statt.

 

 

Anmeldung unter: 0371 488 4449 oder info.kunstsammlungen@stadt-chemnitz.de

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