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1. April 2020

100 Jahre Kunstsammlungen Chemnitz als städtische Einrichtung

Wilhelm Lehmbruck (1881–1919), Büste der Knienden, 1912–1914, Steinguss, 50,5 x 46,7 x 28,5 cm, Kunstsammlungen Chemnitz , Foto: bpk/Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober

Am heutigen 1. April 2020 sind die Kunstsammlungen Chemnitz als städtische Einrichtung 100 Jahre alt – gegründet wurden sie »im Morgenlichte der deutschen Republik«, wie sich der erste Direktor, Friedrich Schreiber-Weigand, anlässlich des 30-jährigen Jubiläums an die Museumsgründung von 1920 erinnert. Die Kunstsammlungen Chemnitz sind nicht nur das Ergebnis des bürgerschaftlichen Engagements in der Stadt, sondern auch ein Kind der Weimarer Republik mit demokratischem Programm, immer ausgerichtet auf die Gegenwart.

In unserer großen Sammlungsausstellung »Im Morgenlicht der Republik« werden wir dieses Jahr eine Vielzahl bekannter und weniger bekannter Schätze und Geschichten aus 100 Jahren Kunstsammlungen präsentieren. Die ursprünglich für den 30. Mai mit einem Festakt und einem Bürgerfest geplante Eröffnung wird sich aufgrund der Corona-Pandemie verschieben; über den neuen Termin informieren wir Sie zu gegebener Zeit an dieser Stelle.

 

Wilhelm Lehmbruck (1881–1919), Büste der Knienden, 1912–1914, Steinguss, 50,5 x 46,7 x 28,5 cm, Foto: bpk/Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober

 

1920 gab Friedrich Schreiber-Weigand im Chemnitzer Tageblatt zur ersten Ausstellung der jüngst gegründeten Städtischen Kunstsammlung bekannt, dass es dort »zwei Werke Lehmbrucks, die noch des Stifters harren […]« gäbe. Eine davon war die Büste der Knienden (1912–1914). Nicht lange zögernd, kaufte der jüdische Färbereibesitzer Georg Mecklenburg das Kunstwerk und übereignete es der städtischen Sammlung noch im selben Jahr. Sie ist bis heute eine der wichtigsten Plastiken im Bestand der Kunstsammlungen.