A Botanical Theatre – Ein Abend zu Pflanzen, Tieren und anderen Wunschvorstellungen. Mit Tue Greenfort und Cord Riechelmann
Samstag, 14.09.2024, 18 Uhr
Treffpunkt Seeberplatz, anschließend Museum Gunzenhauser (Foyer)
Der japanische Staudenknöterich wuchert am Ufer der Chemnitz, in Kleingärten und an Bahngleisen. Welche Folgen hat eine sich selbst weiterentwickelnde Natur für unser Verständnis von „heimisch“ und „fremd“? Was meinen wir mit Natur und Kultur, wenn Agrarflächen monokulturell bewirtschaftet werden und Tiere sich in Großstädte zurückziehen?
Der Künstler Tue Greenfort setzt sich seit Jahren mit unserer Umwelt auseinander. In Form von Skulpturen, Interventionen und archivarischen Ausstellungsstrategien hat er sich mit kultivierten Getreidesorten, verunreinigten Seen oder der Beziehung von Mensch und Tier beschäftigt. Anstatt unsere Vorstellung einer geheilten und unberührten Natur zu retten, zeigt er auf, welche Ideologien sich in unserem Blick auf Natur verbergen und wo Menschen in die vermeintlich unberührte Natur eingreifen. In Chemnitz hat er eine Skulptur geschaffen, die sich auf die ambivalente Pflanze japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica) bezieht.
Am 14.09. stellt er seine künstlerische Arbeitsweise vor.
Cord Riechelmann ist Biologe, Lehrbeauftragter, Publizist und Autor und hat sich in mehreren Büchern mit Natur und dem menschlichen Verhältnis zu dieser beschäftigt. In „Krähen. Ein Portrait“ (Matthes & Seitz, 2023) widmet er sich der Mythen-umrankten, klugen Vogelart. „Wald“ (Merve, 2019) frägt danach, wieso im Römischen Reich, der Philosophie und politischen Untergrundgruppen der Wald häufig als das radikal Andere verstanden, selten jedoch wirklich besucht wurde. In „Wilde Tiere in der Großstadt“ (Nicolai, 2004) spürt er neuen Lebensräumen von Tieren nach. In Chemnitz wird er zum Problem invasiver oder sogenannter „fremder“ Arten und ihrer aktuellen ideologischen Aufladung zu sprechen.
Sprache: Deutsch