Dass rauchende Industrieanlagen, Automassen, Atomkraftwerke und Berge aus Plastik klimaschädlich sind, ist allgemein bekannt. Doch wie sieht es mit der Digitalisierung, diesem vermeintlich unsichtbaren und immateriellen Hoffnungsträger aus?
Die Kunstwerke von Simon Weckert und Ulrich Formann bei NEW ECOLOGIES nutzen datenbasierte Strategien der Medienkunst, um auf übersehene Klimabelastungen aufmerksam zu machen. So stößt Weckerts Kunstwerk „Emission of the Cloud“ Rauch aus, das die Menge CO₂ symbolisiert, die auf die stündliche Internetnutzung aller Chemnitzer:innen zurückgeht. Ulrich Formanns Skulptur „Slotmachine“ errechnet in Echtzeit die Leer-Flüge, die lediglich dazu dienen, Nutzungsrechte an Flughäfen zu halten und stellt sie auf einer großen Anzeigentafel dar. Der Künstler Felix Lenz erforscht mit seinem Film „Brute Force“ die Auswirkungen unseres datenbasierten, digitalen Zeitalters auf Ökologie und Landschaft und zeigt mit seiner selbst gehosteten und solarbetriebenen Website gleichzeitig nachhaltige Alternativen auf.
Ulrich Formann, Simon Weckert und Felix Lenz stellen am letzten Abend der Ausstellung ihre Arbeit vor und diskutieren gemeinsam die Herausforderungen und Strategien der künstlerischen Auseinandersetzung mit den weniger sichtbaren Auswirkungen gegenwärtigerDigitalisierung und mögliche Alternativen. Die Veranstaltung wird moderiert von Amelie Buchinger, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum für Technoästhetik an der AdBK München arbeitet und an der Leuphana Universität Lüneburg mit einerArbeit zur Medienkulturgeschichte der digitalen Dekarbonisierung promoviert
Zwischen den Beiträgen gibt es Raum und Zeit, um über verdrängte Auswirkungen unserer gegenwärtigen Digitalisierung, aber auch über mögliche Alternativen zu sprechen.
Das Gespräch findet im Foyer im Museum Gunzenhauser statt.
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