31 August 2022, 18:30 Uhr | Des Pudels Kern | Museum Gunzenhauser

Im Gespräch : Das Bild der Native Americans

Marcus Behmer, Das abgelehnte Goldhündchen, 1912, Radierung auf Papier, 8,2 x 16,9/ 21,9 x 31,7 cm, Kunstsammlungen Chemnitz -Museum Gunzenhauser,  Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz  © Marcus Haucke, Berlin

Die Ausstellung Des Pudels Kern präsentiert Illustrationen von 1900 bis heute aus den eigenen Beständen der Kunstsammlungen Chemnitz. Darunter befindet sich die Lederstrumpf-Mappe von Max Slevogt, die 1927 erworben wurde.

1907 entstand die Idee, James Fenimore Coopers Lederstrumpf-Erzählungen zu illustrieren, als Max Slevogt »das Jugendbuch wieder in die Hände bekam«. Diese insgesamt fünf Romane (1823 bis 1841) sowie die Winnetou-Bücher von Karl May (1893), den Max Slevogt vermutlich in Vorbereitungen zu seinen Illustrationen in Radebeul besucht hatte, konstruieren ein stereotypisches romantisierendes Bild der Native Americans in Europa als letzte Edle Wilde einer aussterbenden Ethnie.

Für die Darstellung der Figuren und Szenen im Lederstrumpf waren für Slevogt besonders die Zurschaustellungen außereuropäischer Völker in München und Berlin prägend. In dieser Zeit kolonialer Expansion tourten von Carl Hagenbeck organisierte Völkerschauen und sogenannte Wild West Shows durch Europa. Sie fungierten für das nichtreisende europäische Publikum als Informationsquelle über fremde Völker und deren Lebensweisen und waren Garant für eine vermeintlich authentische Wiedergabe der Lebensweise auf anderen Kontinenten.

Ergänzend zur Intervention Der letzte Mohikaner? in der Ausstellung durch die Klasse für Illustration der HGB Leipzig möchten wir mit Ihnen über Stereotypen und unser Bild der “Anderen” diskutieren.

Es sprechen Cecile Sandten, Professorin für Anglistische Literaturwissenschaft an der TU Chemnitz, und Anja Richter, Kuratorin .

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