70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland
Im Jahr 2020 feiert der Bund 70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland. Denn 1950 wurde fast zeitgleich sowohl im Deutschen Bundestag als auch in der Volkskammer der DDR die Beteiligung bildender Künstler bei staatlichen Baumaßnahmen beschlossen und ein Anteil der Bausumme für Neubauten und Wiederinstandsetzungen staatlicher Gebäude künftig für Kunst vorgesehen. Um das seit 70 Jahren währende Engagement in diesem Bereich und die vielfach hervorragenden Kunst-am-Bau-Arbeiten der Öffentlichkeit zu vermitteln, zeigt die Ausstellung ausgewählte Kunst-am-Bau-Projekte, die seit 1950 im Auftrag des Bundes und der DDR im In- und Ausland entstanden sind. Begleitend erscheint ein Ausstellungskatalog in Deutsch und Englisch.
Ziel der Ausstellung »70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland« ist es, darzustellen, wie vielfältig die Kunst am Bau in Form und Inhalt sein kann und wie sie zu Qualität und Aussage von Bauten beitragen kann: Durch ihren engen Bezug zu Raum und Ort, Inhalt und Funktion kann sie einen Bau hervorheben oder auf ihn reagieren und damit einem spezifischen Ort eine besondere Bedeutung verleihen.
Die Ausstellung gliedert sich in zehn Themen, wobei die drei Kapitel zur Kunst am Bau aus der Gründungsphase der beiden deutschen Staaten, zum Ausbau der staatlichen Institutionen in West und Ost und zum Ausbau der gemeinsamen Hauptstadt Berlin nach der Wiedervereinigung einer chronologischen Dramaturgie folgen, während die übrigen Themenblöcke in sich abgeschlossene
Inhalte zu spezifischen Aspekten des Genres aufzeigen. So wird es beispielsweise Cluster geben, die sich mit der Kunst am Bau an Botschaften und Auslandniederlassungen oder bei der Bundeswehr befassen, aber auch solche, die auf die Vielfalt der Institutionen des Bundes abheben oder Kunst am Bau als Kommentar zur Neuprogrammierung von historisch belasteten Gebäuden vermitteln. Ein Part wird sich mit der Entstehung von Kunst am Bau vom Wettbewerb bis zur Fertigstellung widmen und ein weiterer neben Pflege- und Unterhaltsfragen auch Verluste von Kunst am Bau thematisieren, um eine möglichst umfassende Übersicht über das Kunst-am-Bau-Geschehen zu bieten und die Kunst am Bau als besondere baukulturelle Leistung unseres Landes zu würdigen. (Text: Ute Chibidziura)
Ergänzt wird die Präsentation durch einen Beitrag zu Karl-Marx-Stadt/Chemnitz, wo man eines der ersten Büros für baugebundene Kunst in der DDR eingerichtet hat. Die Ausstellung wird begleitet durch Themenführungen im Stadtraum und einem wissenschaftlichen Symposium zum Thema »Kunst am Bau« und »Ostmoderne«.
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Die Ausstellung wurde organisiert von