Kunstsammlungen am Theaterplatz
14. Lis 2009 – 24. Led 2010

LYONEL FEININGER

LYONEL FEININGER
Sammlung Harald Loebermann

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Nach über zehnjährigem Bemühen ist es Dank großzügiger Unterstützung gelungen,
ein einzigartiges Feininger-Konvolut von 298 Druckgrafiken, Zeichnungen und
Aquarellen an die Kunstsammlungen Chemnitz zu binden. Dieses gibt einen
umfassenden Einblick in alle Facetten des grafischen Werkes Lyonel Feiningers
innerhalb eines Zeitraumes von 1910 – 1955, von der Karikatur bis zum ameri-
kanischen Spätwerk.

„Einen derartigen Glücksfall erleben zu dürfen gehört zu den Sternstunden eines
Museumsdirektors“, meint Generaldirektorin Ingrid Mössinger. „Dieses bedeutende
Konvolut an Feininger-Werken in die bestehende Museumssammlung eingliedern zu
können, löst eine überwältigende Dankbarkeit gegenüber all denjenigen aus, die das
möglich gemacht haben: Herr Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter der
Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Isabel Pfeiffer-Poensgen, Herr Claus
Friedrich Holtmann, Herr Reiner Grimm und die Familie Harald Loebermann.“
Die Sammlung Harald Loebermann ist für das Grafik-Kabinett der Kunstsammlungen
Chemnitz eine der wertvollsten Ergänzungen des Bestandes im Bereich der Klassischen
Moderne und ein Höhepunkt der Ankaufsgeschichte des Museums. „Mit der Erwerbung
der Sammlung Loebermann können die Kunstsammlungen Chemnitz, deren großer
Bestand durch die Aktion „Entartete Kunst“ 1937 stark dezimiert wurde, nun weiter an
den einstigen Reichtum ihrer grafischen Sammlung anknüpfen. Ich freue mich sehr, dass
die Kulturstiftung der Länder die Sammlung bei diesem wichtigen Baustein zur
Erweiterung unterstützen konnte“, sagt Isabel Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin der
Kulturstiftung der Länder. „Die Kunstsammlungen Chemnitz stärken in außer-
gewöhnlicher Weise den Kulturstandort Sachsen. Kein anderer Künstler von inter-
nationalem Rang setzte sich so intensiv mit Ost- und Mitteldeutschland auseinander.
Chemnitz und Feininger mit Hilfe der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit
der Sparkasse Chemnitz zusammen zubringen war daher eine Chance, die wir uns nicht
entgehen lassen wollten“, so Claus Friedrich Holtmann, Vorsitzender des Vorstands der
Ostdeutschen Sparkassenstiftung.

Dem Nürnberger Architekten und Sammler Harald Loebermann (1923–1996) gelang
es, über die Hälfte des qualitätvollen druckgrafischen Schaffens von Lyonel Feininger
zu erwerben und durch mehr als 50 Aquarelle und Zeichnungen aus einem Zeitraum
von 1910 bis 1955 zu ergänzen. Die Sammlung gehört damit zu der bedeutendsten des
Künstlers weltweit. Besonders wertvolle Teile des Feininger-Konvolutes sind die
zwischen 1918 und 1920 entstandenen zahlreichen Holzschnitte und die zwischen 1937
und 1955 entstandenen Aquarelle aus seiner Zeit in den Vereinigten Staaten.
Lyonel Feininger und den in Chemnitz geborenen Karl Schmidt-Rottluff verband eine
jahrzehntelange Freundschaft. Daher ist es ein Glücksfall, dass so umfangreiche
Konvolute beider Künstler in den Kunstsammlungen Chemnitz zusammentreffen.
Im Alter von 16 Jahren kam Lyonel Feininger (1871-1956) mit seinen Eltern aus
Amerika nach Deutschland. Er sollte in Leipzig Violine studieren, um eine musikalische
Laufbahn einzuschlagen. Mit fast 66 Jahren emigrierte er 1937 als anerkannter Künstler
wieder in sein Geburtsland. Dazwischen liegen Jahre der intensiven Suche nach seinem
unverwechselbaren Stil, der im Allgemeinen als kristalliner Kubismus beschrieben wird
und im Ausdruck zwischen Romantik, Realität und Vision vielschichtige Symbiosen
bildet. Es gibt expressive und kubistische Stilelemente in seiner Kunst, aber auch
fauvistische und futuristische Ausdrucksformen. 1919 wurde er von Walter Gropius
als Meister der grafischen Abteilung an das Bauhaus nach Weimar berufen. Im selben
Jahr schuf er das programmatische Titelblatt „Kathedrale“ für das Bauhausmanifest.
Seine architektonisch gebauten Landschaften zeigen klar strukturierte Bildräume in
ausgewogenem Wechselspiel von asymmetrischen und diagonalen Linien. Feininger
ließ sich zeitlebens von Reiseerlebnissen und Begegnungen zu beeindruckenden Bildern
inspirieren. Dazu gehören besonders Dörfer und Städte in Thüringen, Mecklenburg-
Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Sorgfältig wählte Feininger für seine
Arbeiten handgeschöpfte Büttenpapiere, Seidenpapiere sowie verschiedene hauchdünne
Japan- und Chinapapiere aus. Die Verwendung von farbigen Papieren, kleinste Auf-
lagen, vom Künstler zumeist per Hand vom Druckstock abgezogen, machen diese
Werke zur grafischen Kostbarkeit.

Eine der weltweit bedeutendsten PRIVATSAMMLUNGEN des grafischen Werkes
von LYONEL FEININGER wurde für die Kunstsammlungen Chemnitz erworben.

Dank der großzügigen Unterstützung

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