Kunstsammlungen am Theaterplatz
29. Okt 2017 – 4. Mrz 2018

Jacques Lipchitz

Jacques Lipchitz
Bildhauer des 20. Jahrhunderts

Die Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz präsentieren 59 Plastiken, Modelle und Zeichnungen des aus Litauen stammenden französisch-amerikanischen Bildhauers Jacques Lipchitz (1891–1973). Glanzpunkt der Ausstellung ist das einzige und älteste erhaltene Plastilinmodell (1943–45) der Welt für den Bronzeguss Benediction. Nach seiner Überführung aus dem ehemaligen Atelier des Künstlers in den USA ist das monumentale Modell nun erstmals öffentlich zu sehen.

Jacques Lipchitz, der 1891 in Litauen geboren wurde, zählt heute zu den wichtigsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. 1909 zog er zum Studium nach Paris und gehörte dort zum Künstlerkreis um Pablo Picasso (1881–1973), Alexander Archipenko (1887–1964), Juan Gris (1887–1927) und Amadeo Modigliani (1884–1920). Dank einer Schenkung der Jacques and Yulla Lipchitz Foundation und ihres Präsidenten Hanno D. Mott erhielten die Kunstsammlungen Chemnitz 35 Werke. Es handelt sich um elf Modelle und 23 Zeichnungen von Jacques Lipchitz aus den Jahren 1910–1972 sowie eine Bronzeskulptur seiner Ehefrau Yulla Lipchitz (1911–2003).

Mit der Arbeit an Benediction (Segen) begann der Künstler in New York, nachdem er Frankreich aufgrund seiner jüdischen Abstammung 1941 verlassen musste. Die Figur spielt mit ihrer Harfe ein Lied für seine von der deutschen Wehrmacht besetzte Wahlheimat. Der Bronzeguss befand sich ehemals in der Sammlung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York und war dort zusammen mit den Les Demoiselles d’Avignon von Pablo Picasso ausgestellt. Der jetzige Standort der Bronze ist unbekannt. Das Plastilinmodell verblieb beim Künstler. Das 750 Kilogramm schwere und 2,13 Meter hohe Modell ist das einzige aus der Werkstatt des Bildhauers bekannte Modell aus dem ungewöhnlichen Material Plastilin. Plastilin erlaubt langsam trocknend umfangreiche Änderungen während des Arbeitsprozesses, ist jedoch auch weniger haltbar. Der Zustand des Modells bei der Ankunft in den Kunstsammlungen Chemnitz verlangte eine aufwendige Rekonstruktion, Restaurierung und Konservierung. Im Zeitraum von drei Jahren wurde das Modell von fünf Restauratoren an der Hochschule für Bildende Künste Dresden untersucht und im Rahmen einer Diplomarbeit restauriert. Nach dem Verlust der Bronze ist es nun die einzige erhaltene Ausführung der Benediction.

 

Leihgeber von Werken der Ausstellung

Frans Hals Museum, De Hallen Haarlem
Hamburger Kunsthalle
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Israel Museum, Jerusalem
Kunsthaus Zürich
Lehmbruck Museum, Duisburg
Museum Folkwang, Essen
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe
Staatsgalerie Stuttgart
Marlborough International Fine Art

Mit großzügiger Unterstützung

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