Aurora – Chemnitzer Schriften zu Kunst und Kultur

Unter dem Titel Aurora veröffentlichen die Kunstsammlungen Chemnitz seit 2023 die Chemnitzer Studien zu Kunst und Kultur. Die Schriftenreihe bietet Raum für wissenschaftliche Publikationen im Sinne des fachlichen Austausches über eine große Bandbreite von Themen der Kunst, Kultur und Geschichte. Jenseits von Ausstellungsprojekten bietet sich durch die Open Access-Publikation auf dem ArtDok-Server der Universität Heidelberg ein offenes, frei zugängliches Forum. Das Spektrum der Veröffentlichungen umfasst sowohl monografische Untersuchungen als auch Quelleneditionen und Tagungsbände. Die Themen stehen in Verbindung mit Chemnitz und der Region oder auch den Beständen der verschiedenen Museen unter dem Dach der Kunstsammlungen Chemnitz. Dazu zählen die Kunstsammlungen am Theaterplatz, das Haupthaus mit dem Carlfriedrich Claus Archiv, ferner das Museum Gunzenhauser, das Schloßbergmuseum mit der Burg Rabenstein sowie das Henry van de Velde Museum in der Villa Esche.

Der Haupttitel der Reihe, Aurora, mutet vielleicht ein wenig anachronistisch und vermessen an, da wir zum klassischen Topos der Morgenröte heute nur noch wenig Bezug haben. Der Begriff steht jedoch in mehrerlei Hinsicht in einem engen Verhältnis zur Geschichte und dem Selbstverständnis der Kunstsammlungen Chemnitz. So bezeichnete Friedrich Schreiber-Weigand, der erste Direktor der städtischen Kunstsammlung Chemnitz, das Gründungsjahr des Museums, 1920, rückblickend als »im Morgenlicht der Republik«. Damit verbunden war für ihn der Auftrag an das Museum, nicht den Fürsten zum Plaisir zu dienen, sondern der Kunst und der Republik, dem Gemeinwohl und der Bildung breiter Bevölkerungsschichten, ganz im Geiste Alfred Lichtwarks. Diesen Überzeugungen fühlen sich die Kunstsammlungen Chemnitz noch heute verpflichtet als ein der Gesellschaft und Gegenwart zugewandter Museumsverbund, der auf unterschiedlichen Kanälen durch die Vermittlung von Kunst, Kultur und Geschichte zum Wohle der Gesellschaft und zur Förderung von Kunst und Wissenschaft agiert.

 

MATRIX MODERNE I OSTMODERNE —Bauen, baubezogene Kunst und Formgestaltung in Ostdeutschland und im Europa der Nachkriegszeit, Tagungsband Kunstsammlungen Chemnitz 30.9.-1.10.2021, hrsg. von Frédéric Bußmann, Diana Kopka, Heidelberg: Universitätsbibliothek Heidelberg (= Aurora – Chemnitzer Schriften zu Kunst und Kultur, hrsg. von den Kunstsammlungen Chemnitz; Bd. 3); open access online: https://arthistoricum.net; ISBN 978-3-98501-177-3 (PDF), ISBN 978-3-98501-176-6 (Softcover), ISSN 2940-603X, eISSN 2940-6048.

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Architektur, baubezogene Kunst, Formgestaltung und die visuelle Kultur des Alltäglichen, viele dieser ästhetisch-politischen Phänomene, die im Zuge des Neu- oder Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg im Ostblock entwickelt wurden, haben zuletzt nach einigen Jahren der Nichtbeachtung regelrecht Konjunktur. Dabei eröffnet der Begriff der Ostmoderne eine Traditionslinie von der Vorkriegs- zur internationalen Nachkriegsmoderne unter spezifischen Auftrags- und Produktionsbedingungen. Zugleich hinterfragt er die bislang geltenden Maßstäbe für die Aneignung von Tendenzen der internationalen Moderne auf europäischer Ebene.

Matrix Moderne | Ostmoderne vereint Beiträge der gleichnamigen Tagung der Kunstsammlungen Chemnitz aus dem Jahr 2021. Sie erkunden das Phänomen anhand einer Vielzahl von Fallbeispielen aus unterschiedlichen europäischen Ländern, künstlerischen Gattungen und Perspektiven. Der Band trägt so zu einer Konturierung der Begrifflichkeiten und des Phänomens Ostmoderne bei und kontextualisiert diese zugleich mit Blick auf eine Multiperspektivität von Modernen in ihrer Exklusivität kritisch.

 

In Planung: 1961 (erscheint voraussichtlich im Juni 2023)

 

Ulrike Saß, »Meine Malerexistenz hat ziemlich aufgehört.« Karl Schmidt-Rottluffs Briefe an Paula Risch 1935–1944, hrsg. von Philipp Freytag, mit einem Vorwort von Frédéric Bußmann, Heidelberg: Universitätsbibliothek Heidelberg (= Aurora – Chemnitzer Schriften zu Kunst und Kultur, hrsg. von den Kunstsammlungen Chemnitz; Bd. 1); open access online: https://doi.org/10.11588/arthistoricum.1169; urn: urn:nbn:de:bsz:16-ahn-artbook-1169-8, ISBN 978-3-98501-176-6 (Softcover), ISBN 978-3-98501-177-3 (PDF).

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Der vorliegende Band versammelt 24 Briefe und Postkarten von Karl Schmidt-Rottluff an Paula Risch aus den Jahren 1935 bis 1944 und ordnet sie in ihren historischen Kontext ein. Im Vergleich zu den wenigen anderen publizierten Autografen des Künstlers aus diesem Zeitraum zeichnet sich das hier erstmals der Forschung und einem breiten Publikum zugänglich gemachte Konvolut durch die verblüffende Offenheit aus, mit der Schmidt-Rottluff über sein Kunstschaffen, die politischen Ereignisse und seine Gemütslage berichtet. Es handelt sich um eine aufschlussreiche Quelle für sein Leben und Werk im Nationalsozialismus.

 

Weitere Publikationen der Kunstsammlungen Chemnitz – Kunstsammlungen am Theaterplatz | Museum Gunzenhauser | Schloßbergmuseum