Anna Haifisch
The Artist
Im Mittelpunkt der elften Ausstellung der Reihe Junge zeitgenössische Kunst aus Sachsen im Museum Gunzenhauser steht der Comic The Artist von Anna Haifisch (*1986). In dem zunächst wöchentlich als Webcomic veröffentlichten und inzwischen auch in mehreren Versionen als Printfassung erhältlichen Comic reflektiert und kommentiert die junge Leipziger Künstlerin auf ebenso erfrischende und witzige wie empfindsame und tiefgründige Weise den wechselvollen Alltag des Künstlerlebens.
Der in Gestalt eines Vogels mit menschlichen Zügen auftretende, liebenswerte, mitunter aber auch bemitleidenswerte „Artist“ erscheint als Alter Ego der Künstlerin und bedient zugleich – nicht ohne Ironie – das übliche Klischee vom Künstler als mittellosem Sonderling und Bohémien. Unter einer sehr individuellen, zeitgenössischen Perspektive belebt Haifisch die romantische Vorstellung eines Künstlers wieder, der aus der tiefen Spannung zwischen Leid und Leidenschaft, Übermut und Selbstzweifeln seine zentrale Inspiration schöpft. Dabei scheut sich Haifisch nicht vor kunsthistorischen Reminiszenzen in Zitaten bedeutender Hauptwerke von Künstlern wie Lucas Cranach d. Ä., Caspar David Friedrich, Carl Spitzweg, Henri Matisse, David Hockney oder bedeutenden Vertretern des eigenen Genres wie Charles M. Schulz, dem Erfinder der Comic-Serie Die Peanuts. In der Ausstellung ist mit etwa 40 Zeichnungen und einer Animation eine repräsentative Auswahl der bislang bedeutendsten Werkgruppe von Anna Haifisch zu sehen.
Die Mitbegründerin des Comic- und Grafikfestivals The Millionaires Club, gegründet 2013 in Leipzig, erlangte zuletzt mehrfach durch Auszeichnungen und Stipendien unterschiedlicher Institutionen sowie durch wichtige Auftragsarbeiten für die Wochenzeitung DIE ZEIT Aufmerksamkeit.
Die Reihe Junge zeitgenössische Kunst aus Sachsen im Museum Gunzenhauser bietet jungen Künstlerinnen und Künstlern aus Sachsen die Möglichkeit, in direkter Nähe zu und in Auseinandersetzung mit Vorbildern und Vorgängern Werke in einem musealen Kontext zu präsentieren. Die Reihe wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Gefördert durch die