Museum Gunzenhauser
Sammlungspräsentation

Abstraktion nach 1945

Willi Baumeister, Blaue Form schwebend, 1954, Öl mit Kunstharz und Sand auf Hartfaserplatte, Kunstsammlungen Chemnitz-Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Abstraktion nach 1945

Der Nationalsozialismus bedeutete für die Kunst einen tiefen Einschnitt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges favorisierten die (europäischen) totalitären Diktaturen den Realismus. Gleichzeitig entwickelten sich sowohl in Ost- als auch in Westeuropa Kunstformen, welche an die im Zuge der nationalsozialistischen Kulturpolitik als »entartet« diffamierte Abstraktion anknüpften. Auf diese Weise versuchten Künstler:innen die Vergangenheit und das Erlebte abzustreifen. In den 1950er und 1960er Jahren war die Abstraktion allgemeiner, fast unangefochtener Konsens besonders in der westdeutschen Kunst. Wichtige Impulse kamen aus Frankreich und den USA.

Auch in Alfred Gunzenhausers Sammlung finden sich Werke wichtiger Künstler der abstrakten Nachkriegsmoderne wie Serge Poliakoff, Ernst Wilhelm Nay, Fritz Winter oder Carl Buchheister. Geometrische Abstraktion trifft hier auf dynamische, materielle und großflächige Farbigkeit. Dabei fordert die Bildsprache der Abstraktion die Betrachter:innen immer wieder in besonderer Weise heraus. Die Ausstellung präsentiert in thematischen Räumen den unterschiedlichen Fokus der Künstler: auf Farbe, Form, Rhythmus, Materialität oder Gestik.