Museum Gunzenhauser
Sammlungspräsentation

Zwischen Abstraktion und Realismus

Gustav Wunderwald, Fabrik an der Lindower Straße, Berlin N, 1927, Öl auf Leinwand, Kunstsammlungen Chemnitz-Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Archiv

Zwischen Abstraktion und Realismus
Kunst in der Zwischenkriegszeit

Der Erste Weltkrieg war ein tiefer Einschnitt und wurde auch als ein solcher empfunden. Er hatte ganz Europa erfasst und weitreichende Veränderungen bewirkt, auch in der Kunst. Viele Künstler:innen wandten sich in den 20er Jahren radikal von traditionellen Kunstformen ab. Eine nicht gekannte Vielfalt künstlerischer Strömungen setzte ein. Manche kamen noch aus der Kaiserzeit, andere entstanden im oder nach dem Krieg. Nach dem Furor und Pathos des Expressionismus setzte eine Beruhigung und Klärung der Form ein, die unter dem Begriff der Neuen Sachlichkeit zusammengefasst wurde. Während sich einige Künstler:innen damit treffend charakterisieren lassen, gaben andere – trotz ihrer Hinwendung zu sozialen Themen und ihrem Bekenntnis zur Gegenständlichkeit – eine expressionistische Malweise nicht auf. Insgesamt blühte die Kunst in den nur14 Jahren Dauer der Weimarer Republik. Von Expressionismus, Kubismus, Futurismus, Abstraktion, Dada bis hin zur Neuen Sachlichkeit – ein vorherrschender Stilpluralismus ist ein Kennzeichen der Kunst in der ersten deutschen Demokratie.