16. November 2023, 18:00 Uhr | Aus Chemnitz | Kunstsammlungen am Theaterplatz

Im Gespräch und Konzert : Lili & Nirit Sommerfeld

Lili Sommerfeld

CHEMNITZ 783 – WIR SIND DA!

Zwischen Kunstsammlungen und »Parteisäge« liegt ein Grundstück mit der Flurstück-Nummer 783. An diesem Ort (ehemals Antonplatz 15) befand sich einst inmitten vieler anderer Häuser das Wohn- und Geschäftsgebäude des jüdischen Textilkaufmanns Julius Sommerfeld. 1940 wurde er von den Nationalsozialisten ins KZ Sachsenhausen verschleppt und dort ermordet. Das Haus am Antonplatz wurde zum Jüdischen Altersheim und schließlich zur Sammelstelle für Deportationen. Im Krieg beschädigt wurde das Gebäude 1948 abgerissen. Heute erinnert ein Stolperstein an das Schicksal des Eigentümers.

Julius Sommerfeld konnte seinem Sohn Rolf Siegfried die Flucht nach Palästina ermöglichen. Er fand für ihn dort ein Zimmer mit einem Klavier und bezahlte die Miete für ein Jahr im Voraus. Mehr als 80 Jahre später kommen nun die Enkelin und die Urenkelin von Julius Sommerfeld, die Musikerinnen Nirit und Lili Sommerfeld, nach Chemnitz, um die Geschichte der Familie und des Hauses zu erzählen. Ein Klavier wird im Auditorium der Kunstsammlungen am Theaterplatz zum Zentrum eines Abends mit Musik und Gespräch. Nirit und Lili Sommerfeld möchten das Grundstück und seine Umgebung in naher Zukunft gemeinsam mit Chemnitzerinnen und Chemnitzern wiederbeleben, den Kreis schließen und einen Neubeginn wagen. Auch dies wird zum Thema des Abends.

Gefördert durch den Lokalen Aktionsplan für Demokratie, Toleranz und für ein weltoffenes Chemnitz, im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!« durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Stadt Chemnitz.

Das Gesprächskonzert findet auf einem Klavier im Auditorium der Kunstsammlungen am Theaterplatz statt und wird veranstaltet von den Buntmacher*innen e.V. Der Eintritt ist frei.

 

 

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